Buchreihe Historische Paris Krimis

Tauche ein in die aufregendste Stadt des 18. Jahrhunderts, Paris.


Band 1

Der Irrweg eines venezianischen Studenten.

Band 2

Die toten Mädchen von Paris.

Band 3

Der Perückenmacher, der keine Freunde hatte.


Band 4

Mord am helllichten Tag.

Band 5

Fremdkörper in der Fäkaliengrube.


Alle Bände als E-Book, Taschenbuch und gebundene Ausgabe bei Amazaon

Paris, in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts

Paris im 18. Jahrhundert war nach London mit etwa 600.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Europas. Das 18. Jahrhundert sah den Bau von wunderbaren Gebäuden wie Place Vendôme, Place de la Concorde, Champs-Élysées oder der Kirche Les Invalides und des Panthéon sowie die Gründung des Louvre-Museums.

Ferner erlebte Frankreich das Ende der Herrschaft Ludwigs XIV. Es war zudem der Mittelpunkt der Aufklärung und der Französischen Revolution, sah den ersten bemannten Flug und war der Geburtsort der High Fashion und der modernen Restaurants und Bistros. Der Sonnenkönig starb am 01.09.1715.  Louis de Rouvroy, the Duke of Saint-Simon schrieb in seinen Memoiren, dass die ruinierten, verkrüppelten und verzweifelten Menschen Gott dankten.

Die Buchreihe Historische Paris Krimis erzählt Kriminalgeschichten aus der Zeit von 1730 bis etwa 1750.

Pariser*innen im 18. Jahrhundert

Die Bevölkerung der mit Abstand größten Stadt Frankreichs wuchs im Laufe des 18. Jahrhunderts auf bis zu 650.000 Menschen. Paris zählte nach London die meisten Einwohner einer Stadt in Europa. Bis zur Französischen Revolution im Jahre 1789 herrschte eine strenge hierarchisch gegliederte Struktur.

Die Adligen und der Klerus

3 % der Bevölkerung Frankreichs, aus Adel und Klerus, zudem eng miteinander verwandt, bestimmten die Geschicke des Landes. An der Spitze des Adels standen etwa 40 Familien. Darunter Richter, Militärs und Financiers. Der alte Adel besaß große Ländereien und Immobilien, aus denen er sein Einkommen erzielte. Neuere Adlige waren jedoch abhängig von Zahlungen der Regierungsbehörden in Versailles, die sie für Regierungsposten und Titel bezahlten. Unter Louis XIV. konnte man Adelstitel auch kaufen. Die Hochzeit mit einer Tochter adliger Familien führte ebenfalls zur Aufnahme in das Adelsregister.

Die bevorzugten Quartiere der Adligen im 18. Jahrhunderts lagen im Vorort Saint Honoré in der Nähe des Palais Royal und zum linken Ufer der Seine im neuen Vorort Saint-Germain. Auch die Gegend um Palais Luxembourg erfreute sich Beliebtheit bei den Betuchten. Dennoch blieb das Viertel Marais bis zur Revolution im Jahre 1789 dennoch in Mode. Prächtige Residenzen wie Hôtel d’Evreux, später der Élysée-Palast, Sitz des Präsidenten der Republik, erhielten die Anziehungskraft des Vorortes.Hôtel Matignon wurde zur Residenz des Premierministers; der Palais Bourbon zur Heimat der Nationalversammlung. Das Palais de la Légion d`Honneur entstand aus dem Hôtel Salm. Hôtel Biron gab dem Rodin Museum eine Heimat.

Gut Betuchte und die Mittelschicht

Es gab sie, eine reiche Mittelschicht, die Bourgeois, auch bereits im 18. Jahrhundert. Finanziers, Kaufleute, Ladenbesitzer und Handwerker. Ärzte, Anwälte, Buchhalter, Lehrer und Regierungsbeamte zählten ebenfalls dazu. Insgesamt ungefähr 8 % der Einwohner von Paris. Sie arbeiteten strebsam, lebten sparsam und waren nicht bunt und auffällig gekleidet wie der Adel. Zwar trugen sie wertvolle Stoffe, jedoch in dunklen, zurückhaltenden Farben. Engagiert in den Gemeinden, organisierten sie karitative und religiöse Aktivitäten. Sie verwalteten die Finanzen der Pfarrkirchen und leiten die Körperschaften, die es für jeden Beruf gab. Doch vieles wandelte sich. Kirchen spielen in einigen der Bände der Buchreihe Historische Paris Romane eine wichtige Rolle.

Friseure und Ärzte

Ärzte und Friseure gehörten bis dato derselben Berufsgesellschaft an. Die Ärzte gründeten jedoch ihre eigene Gesellschaft, Society of Surgeons, später Academy of Surgery. Den Beruf des Chirurgen durften noch nur studierte Mediziner ausüben. Die Anwälte folgten ihnen mit einer eigenen Gesellschaft wenig später. Der Mittelschicht gehörte etwa die Hälfte des Pariser Immobilienbestands.

Facharbeiter und Handwerker

Facharbeiter und Handwerker waren jahrhundertelang in Metiers oder Berufe unterteilt worden. Im Jahr 1776 existierten 125 anerkannte Metiers, von Friseuren, Apothekern, Bäckern und Köchen bis hin zu Bildhauern, Fassmachern, Spitzenklöpplern und Musikern. Jedes Metier oder jeder Beruf hatte seine eigene Körperschaft mit Regeln, Bräuchen und Schutzheiligen. Die Gesellschaften legten die Preise fest, kontrollierte den Zugang zu den Berufen und erbrachte zahlreiche Sozialleistungen. Zum Beispiel bezahlte die Gesellschaft die Beerdigung eines Mitglieds. Im letzten Viertel des Jahrhunderts versuchten Reformkräfte das System zu verändern. Die Tochter des Facharbeiters der Gobelin Werke, Jérôme Gaillard, gehört zu den ermordeten Mädchen im Band 2 der Buchreihe Historische Paris Krimis, Rue des Marmousets.

Arbeiter, Diener und Arme

Einer großer Teil der ärmeren Bevölkerung diente dem Adel oder betuchten Bürgerlichen. Sie erhielten einen minimalen Lohn und lebten in Abhängigkeit von den Haushalten, für die sie arbeiteten. Der größte Teil der armen Bürger arbeitete zu Hause. Sie nähten und stickten, stellten Spitze, Puppen und anderen Produkte für die zahlreichen kleinen Geschäfte in der Stadt her. Aufgrund der hohen Mieten und geringen Löhne mussten alle arbeiten, auch Mütter mit Babys. Das führten dazu, dass immer mehr Mütter ihre Baby an Frauen auf dem Land abgaben, die noch ärmer waren als sie selbst. Aber das Arbeiten mit den Kindern war vielfach einfach nicht möglich.


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